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20.03.2023 - 24.03.2023 Internationale Woche gegen Rassismus

Lese hier unsere Presseerklärung!

In diesem Jahr findet der internationale Tag (21.03) bzw. die Internationale Woche (20-24.03) gegen Rassismus unter dem Motto "Misch dich ein" statt. Der Internationale Tag zur Beseitigung des Rassismus wurde 1966 von den Vereinten Nationen proklamiert. Hintergrund ist die blutige Niederschlagung einer friedlichen Demonstration gegen die rassistischen Gesetze des Apartheid-Regimes in Südafrika am 21. März 1960, bei der 69 Menschen ihr Leben verloren. In dieser Woche finden weltweit intensive antirassistische Aktivitäten statt. Viele zivil-gesellschaftliche Akteure, insbesondere Organisationen von Migrant*innen und Menschen, die von Rassismus betroffen sind, sowie staatliche und öffentliche Einrichtungen führen Kampagnen durch, gehen auf die Straße, machen Plakataktionen, social-media-Aktivitäten etc. Dieser wichtige Tag hat nicht nur einen symbolischen Wert. Diese Woche erinnert uns daran, dass wir nicht nur einen Tag oder eine Woche lang, sondern das ganze Jahr über gegen Rassismus aktiv sein müssen. Dies frischt nicht nur unser Gedächtnis auf, sondern gibt uns auch die Möglichkeit, das vergangene Jahr kritisch zu betrachten. Denn Rassismus ist ein soziales Virus, das das gesellschaftliche Miteinander nach wie vor vergiftet. Nach vorläufigen Daten des Bundesinnenministeriums wurden im Jahr 2022 73 Prozent mehr Angriffe, Sachbeschädigungen und tätliche Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte dokumentiert als im Vorjahr. Laut einer Umfrage aus dem Jahr 2022 glauben 90 Prozent der Bevölkerung, dass es in Deutschland Rassismus gibt. 61 Prozent der Befragten halten dies für die Regel. Verschiedene Studien wie die "Mitte-Studie" oder die "Autoritarismus-Studie" weisen darauf hin, dass rassistische Einstellungen in der deutschen Bevölkerung weit verbreitet sind. Immer wieder berichten Migrant*innen, Schwarze Menschen und People of Colour (PoC) von Alltagsrassismus und strukturellem Rassismus in Politik, Alltag und Institutionen.


Diese Zahlen sind auch eine Mahnung an staatliche Institutionen, mehr gegen rassistische Diskriminierung, Gewalt und Hassreden zu tun.
Wir, das Bundeselternnetzwerk der Migrantenorganisationen für Bildung und Teilhabe (bbt) machen die Erfahrung, dass rassistische Diskriminierung, Ausgrenzung und Abwertung gravierende Hindernisse für die Teilhabe von Eltern mit Migrationshintergrund an Bildung und gesellschaftlichem Leben darstellen. Vorurteile gegenüber Familien mit Migrationshintergrund, traditionelle institutionelle Diskriminierung und Ausgrenzung, unhinterfragte Routinen in den Schulen usw. hindern unsere Kinder daran, ihr Recht auf Bildung voll wahrzunehmen. Die Bildungsungleichheit wird durch institutionelle Ignoranz noch verschärft.


Wir lehnen rassistisch motivierte Diskriminierung und Ausgrenzung, Marginalisierung und Gewalt in vielen Bereichen der Gesellschaft, insbesondere im Bildungswesen, ab. Wir betonen, dass wir uns für die gesellschaftliche Anerkennung und politische Teilhabe von Eltern mit Migrationshintergrund einsetzen. Dies können wir nur erreichen, wenn wir für eine gerechte, demokratische und pluralistische Gesellschaft eintreten, und zwar das ganze Jahr hindurch.

 

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