Bundeselternnetzwerk der Migrantenorganisationen für Bildung und Teilnahme (bbt) Aus dem bbt

Newsletter Nr. 1/2022 vom 02.02.2022

Das bbt in der Kulturministerkonferenz - KMK
 

Das bbt ist widmet sich neben dem Aufbau der Strukturen in der Geschäftsstelle in Berlin, der Weiterentwicklung der Regionalstellen und der Projektarbeit der politischen Arbeit in Netzwerken und Gremien. Eines der wichtigsten Gremien stellt dabei die KMK dar, die Kultusministerkonferenz.

Da Bildung in Deutschland Ländersache ist, ist die KMK der Ort, an dem bundesweit relevante Fragen zum Thema Bildung erörtert werden. Die Aufgaben der KMK werden folgendermaßen beschrieben:

„In der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland (kurz: Kultusministerkonferenz) arbeiten die für Bildung und Erziehung, Hochschulen und Forschung sowie kulturelle Angelegenheiten zuständigen Ministerinnen und Minister bzw. Senatorinnen und Senatoren der Länder zusammen. Dabei nehmen die Länder ihre Verantwortung für das Staatsganze selbstkoordinierend wahr. In Angelegenheiten von länderübergreifender Bedeutung sorgen sie für das notwendige Maß an Gemeinsamkeit in Bildung, Wissenschaft und Kultur...

Daraus ergeben sich als abgeleitete Aufgaben:

  • die Einheitlichkeit und Vergleichbarkeit von Zeugnissen und Abschlüssen als Voraussetzung für die gegenseitige Anerkennung zu vereinbaren,
  • auf die Sicherung von Qualitätsstandards in Schule, Berufsbildung und Hochschule hinzuwirken,
  • die Kooperation von Einrichtungen der Bildung, Wissenschaft und Kultur zu fördern.“

https://www.kmk.org/kmk/aufgaben.html

Nach der bbt-Gründung 2017 nahmen die Vorstandssprecher*innen Dr. Mehmet Alpbek und Marianne Ballé-Moudoumbou das erste Mal im Jahr 2018 an der jährlichen KMK-Sitzung mit Migrantenorganisationen teil.

Der Fokus der bbt-Stellungnahme bei der Sitzung lag auf Fragen der Elternbeteiligung im Bildungssystem, den fehlenden oder unzureichenden Unterstützungsmechanismen sowie institutioneller Diskriminierung und Rassismus.

In der Sitzung wurden folgende konkrete Forderungen gestellt:

  • Nachhaltige (institutionalisierte) unabhängige Unterstützungsstrukturen im vorschulischen (frühkindlichen) sowie im (schulischen/außerschulischen) Bildungssystem für Eltern und für ehrenamtlich engagierte Personen, um sie zu informieren, zu beraten und zu begleiten.
  • Wirksame Maßnahmen zur Überwindung der Segregation im Schulsystem (u.a. durch unabhängige Antidiskriminierungsstellen im Bildungssystem (gegen institutionelle Diskriminierung/Rassismus).

Beim Treffen  2019, in dem uns Dr. Mehmet Alpbek vertrat, wurden neben Förderung der Teilhabe von Migrant*innen(Eltern) weitere Themen angesprochen, wie der Zugang von Geflüchteten ins Bildungssystem und herkunftssprachlicher Unterricht. Am 22.05.2020 wurde seitens der beiden Vorstandssprecher*innen Dr. Natalia Roesler und Dr. Mehmet Alpbek ein Brief an die KMK-Präsidentin Frau Dr.  Stefanie Hubig zur „Situation von Eltern und Kindern im Zuge der Corona-Pandemie“ versandt, der seitens der KMK-Präsidentin am 24.06.2021 beantwortet wurde.

Im Jahr 2021 nahm Dr. Mehmet Alpbek an der KMK-Sitzung mit den Migrantenorganisationen teil. Das Thema des bbt-Inputs bei der Sitzung war die Einschulung als einschneidende Änderung für die ganze Familie sowie pädagogische Konzepte und Begleitung der Eltern in diesem Prozess.

Vorstellung der Vorstandsmitglieder*Innen

Am 02.12.2021 fand unsere diesjährige 5. Mitgliederversammlung inkl. Vorstandswahl statt, bei der die drei neuen Vorstände Dr. Tarek Ali, Carlos Sierra und Siphilisiwe Ndlovu gewählt wurden. Um die neuen Vorstandsmitglieder*Innen besser kennenzulernen, stellen diese sich am besten selbst vor:

Siphilisiwe Ndlovu ist anerkannte Sozialarbeiterin (M.A.) mit mehr als neun Jahren Berufserfahrung in den Bereichen Inklusion, Diversität und Projektmanagement. Seit 2020 ist Siphilisiwe bei der Arbeitsgemeinschaft für Migrantinnen, Migranten und Flüchtlinge e.V. (amfn e.V.) beschäftigt und ist dort Leiterin der Regionalstelle Nord des Bundeselternnetzwerks der Migrantenorganisationen für Bildung und Teilhabe (bbt). Darüber hinaus ist sie für die Koordination und die Konzeptentwicklung der neun Regionalnetzwerke des Migrantenelternnetzwerks Niedersachsen (MEN) verantwortlich.

Davor hat sie als Koordinatorin für das Ehrenamt mit Migrationsbezug in der Stabstelle für Migration und Inklusion bei der Stadt Hildesheim gearbeitet und war dort für die Konzeptentwicklung, Netzwerkarbeit, Projektplanung und Umsetzung im Feld Ehrenamt zuständig.

Dr. Tarek Ali hat Germanistik, Arabistik und Islamische Theologie an der Al-Azhar Universität in Kairo (1993-1997) studiert. Zurzeit ist er als Projektleiter des Projektes „Willkommen in Halle - Ehrenamtliche Lotsen und Paten für Geflüchtete“ bei der Freiwilligen-Agentur Halle-Saalekreis (2016-2019) sowie als Projektmitarbeiter und Berater bei der IKL Servicestelle Schule (Interkulturelles Lernen in Schulen in Sachsen-Anhalt) von LAMSA in Kooperation mit der Freiwilligen-Agentur Halle-Saalekreis tätig.

Er hat als wissenschaftlicher (Ober-)Assistent in der Abteilung für Germanistik der Al-Alsun Fakultät der Minia-Universität in Ägypten (1999-2003) gearbeitet. Von 2012 bis 2018 war er Vorsitzender des Ausländerbeirates Halle, ist ehrenamtlicher Vorsitzender des Verbandes der Migrantenorganisationen VEMO in Halle (Saale) e.V. Zudem ist er Vorstandsmitglied von LAMSA e.V.

Auszeichnungen: DAAD-Preis der MLU (2009), Bürgerpreis (Der Esel, der auf Rosen geht) (2015).

Carlos Sierra, geboren 1987 in Cádiz, Spanien, hat Sozialarbeit studiert. Seit seiner Kindheit interessiert sich Carlos für Freiwilligenarbeit. Bereits in seiner Jugend sammelte er Erfahrungen in der Arbeit mit Migrantengemeinschaften. Als Teenager ging er nach La Linea/Algeciras, um als Freiwilliger mit jungen Menschen aus Afrika zu arbeiten. Seine erste Erfahrung als Migrant machte er 2012 in Bristol, England, wo er ein Jahr verbrachte. Im Juli 2016 ist er nach Deutschland ausgewandert und seit 2017 arbeitet er beim Bund der Spanischen Elternvereine in der BRD. In den Jahren 2017-2019 war Carlos als Projektleiter im Projekt „Acción en Familia“ tätig. Derzeit leitet er das Projekt „AMITE- Arbeit mit Eltern“, arbeitet mit dem Seniorenprojekt Adentro zusammen und nimmt aufgrund seiner hohen Computer- und Technikkenntnisse als technischer Moderator an Online-Veranstaltungen teil und unterstützt diese.

Gründungsveranstaltung des MigrantenElternNetzwerk Hamburg am 12. Nov. 2021

Freitag, der 12. November 2021 war ein bedeutender Tag für die Regionalstelle Nord des Bundeselternnetzwerks der Migrantenorganisationen für Bildung und Teilhabe (bbt). An diesem Tag wurde das Migranten-Elternnetzwerk Hamburg offiziell gegründet. Ziel des Netzwerks ist es, Eltern mit Zuwanderungsgeschichte zu informieren und zu aktivieren, um mehr Bildungsgerechtigkeit zu erreichen und strukturelle Barrieren abzubauen. Als Gründungsmitglieder sind 15 Migrantenorganisationen, Vereine, Elterninitiativen und Multiplikatoren aus Hamburg dabei und die Koordination des Migranten-Elternnetzwerks Hamburg ist bei Unternehmer ohne Grenzen e.V. angesiedelt. Ansprechpartnerin ist Frau Evelyn Jabben. Für die Gründung in Hamburg war das Migrantenelternnetzwerk Niedersachsen das Vorbild. 

Die Schirmherrin, Staatsrätin Frau Lotzkat, begrüßte die Gründung des Netzwerks und betonte auch die Bedeutung eines solchen Netzwerks für die Förderung des Zusammenhalts in der Gesellschaft.

Bei dem gelungenen Abend, der sich an engagierte Migrantenorganisationen und -vereine sowie Multiplikator*innen richtete, wurde auch die gemeinsam erarbeitete Präambel des Migranten-Elternnetzwerks Hamburg vorgestellt. Als Hauptrednerin für den Abend war Frau Prof. Gogolin eingeladen, die einen Vortrag zur Chancengleichheit von Kindern mit Zuwanderungsgeschichte hielt. Am Ende der Hybridveranstaltung wurde die Glückwunschkarte von der Staatsrätin und den 15 Vertreter*innen der Migrantenorganisationen und -vereine unterzeichnet. Wer dem Netzwerk gerne beitreten oder mit dem Netzwerk kooperieren möchte, ist herzlich eingeladen dazu beizutragen. 

Kontakt:
Evelyn Jabben
Koordination des Migranten-Elternnetzwerk Hamburg
evelyn.jabben@bundeselternnetzwerk.de

https://www.bundeselternnetzwerk.de