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Demokratisch aufgestellte Migrant*innen- und insbesondere Elternorganisationen sind oft der erste Ansprechpartner für neu zugewanderte Eltern, die Schwierigkeiten haben, sich im deutschen System zurechtzufinden. Damit verfügen sie über einen exklusiven und vertrauensvollen Zugang zu Eltern und Familien, deren Teilhabe durch zahlreiche institutionelle Barrieren und mangelnde Kenntnisse des politischen und gesellschaftlichen Lebens in Deutschland erschwert ist. Diese Zielgruppen gelten weitgehend als „schwer erreichbar“. Insbesondere an der Schnittstelle zwischen herkunfts- und armutsbedingten Defiziten bieten sich weitreichende Unterstützungsmöglichkeiten und ein Ansatz, um gesellschaftliche Problemlagen lösen zu helfen.
Die Organisationen unterstützen die Eltern und Familien in Bezug auf den Bildungsweg und die gesellschaftliche Teilhabe ihrer Kinder sowie hinsichtlich weiterer familiärer Problemlagen, meist im Rahmen aufopferungsvoller ehrenamtlicher Tätigkeit, während professionelle Angebote der Unterstützung für sie wenig zugänglich sind. Ehrenamtliche Tätigkeiten sind nur dann dauerhaft erfolgreich, wenn diese durch Hauptamtliche unterstützt werden und klare Qualitätsstandards gewährleistet sind. Ehrenamtliche übernehmen viele Aufgaben, die in den Bereich kommunaler Pflichtaufgaben fallen, unentgeltlich und leisten damit einen bisher zu wenig wertgeschätzten Beitrag für den gesellschaftlichen Zusammenhalt: sie unter-stützen Familien ganzheitlich und oft über einen langen Zeitraum hinweg, bieten psychosoziale Unterstützung und helfen in allen möglichen Lebenslagen.
Diese Organisationen müssen strukturell und finanziell gestärkt werden, damit:
migrantische Organisationen ihre wichtige Rolle für die Kommunikation in gesellschaftlichen Krisenzeiten besser wahrnehmen können. Sich im Bildungssystem nieder-schlagende Krisen wie die Coronapandemie, der Krieg Russlands gegen die Ukraine oder der Krieg in Israel/Palästina können mit der Unterstützung von Migrant*innenorganisationen besser gemeistert werden, die bei entsprechender Ausstattung eine wichtige Rolle bei der Kommunikation mit Eltern sowie bei der Erstellung von Konzepten für die schulische Verarbeitung derartiger Krisen unterstützen können.
Hier finden Sie das ganze Positionspapier
Literatur
BMFSFJ (2021): Elternsein in Deutschland, 9. Familienbericht.