Als gemeinsame Stimme der migrantischen Eltern und Familien in Deutschland setzt sich das bbt generationenübergreifend für die Sichtbarkeit und Teilhabe von Menschen mit Migrationsgeschichte ein. Unsere Arbeit basiert auf zwei zentralen Säulen: Bildung und Familie. Sie sind Bestandteil des Fundaments einer gerechten und inklusiven Gesellschaft und eng miteinander verknüpft.
1. Bildung: Chancengerechtigkeit und Empowerment
Bildung ist der Schlüssel zur individuellen Selbstbestimmung und gesellschaftlichen Teilhabe. Wir setzen uns dafür ein, dass alle Kinder und Jugendlichen – unabhängig von Herkunft oder sozialem Status – gleiche Bildungschancen erhalten. Unser Fokus liegt dabei auf:
Empowerment und Identitätsbildung: Kinder und Jugendliche (v.a. aus benachteiligten Familien mit Migrationsgeschichte) sollen in ihrer Potenzialentfaltung gestärkt werden, um ihre kulturelle Identität selbstbewusst zu leben.
Ganzheitliches Wohlergehen: Bildungseinrichtungen müssen sichere und wertschätzende Orte sein, die die psychische, soziale und emotionale Entwicklung aller Kinder fördern.
Rassismuskritische und diversitätssensible Bildungseinrichtungen: Kitas, Schulen, Berufsschulen etc. sollen die gesellschaftliche Vielfalt widerspiegeln. Wir unterstützen sie dabei, kontinuierlich gegen Diskriminierung und Ausschlüsse zu arbeiten und frei von diskriminierungskritisch zu sein.
Eltern als Bildungspartner*innen: Eltern spielen eine entscheidende Rolle im Bildungsprozess ihrer Kinder. Wir unterstützen sie darin, aktiv an Entscheidungen in Bildungseinrichtungen teilzuhaben und ihre Rechte wahrzunehmen.
2. Familie: Vielfalt, Unterstützung und gesellschaftliche Anerkennung
Migrantische Familien sind eine immer größer werdende Gruppe und tragende Säule unserer Gesellschaft. Ihre Vielfalt und spezifischen Bedürfnisse müssen in der Familien- uns Sozialpolitik stärker berücksichtigt werden. Wir setzen uns insbesondere für folgende Aspekte ein:#
Anerkennung der Vielfalt von Familienformen: Alle Familienformen müssen als gleichwertig anerkannt und unterstützt werden. Familienformen, die besondere Bedarfe haben – z.B. alleinerziehende, queere, mehrsprachige oder transnationale erweiterte Familien – müssen gestärkt werden.
Transnationale Bindungen: Viele migrantische Familien pflegen enge Beziehungen zu Verwandten im Herkunftsland. Diese länderüberschreitenden Familienbeziehungen sollten in der Familienpolitik berücksichtigt werden.
Mehrfachbelastungen berücksichtigen: Diskriminierung, Sprachbarrieren, unsichere Arbeits- und Wohnverhältnisse, Krankheit, Behinderung, Kriege und Krisen in Herkunftsländern sowie ein erhöhtes Armutsrisiko führen oft zu vielfältigen Herausforderungen und Belastungen für migrantische Familien.
Interkulturelle Familienhilfe: Beratungsangebote, Familienbildung und Unterstützungsleistungen müssen rassismuskritisch und diversitätssensibel ausgerichtet sein, um den Zugang für alle Familien zu erleichtern.
Migrantische Familien bringen wertvolle Perspektiven, Kompetenzen und Ressourcen mit, die zur Weiterentwicklung der Gesellschaft beitragen. Wir setzen uns dafür ein, diese Potenziale sichtbar zu machen und zu fördern.
Kinderrechte gelten für alle Kinder: Alle Kinder in Deutschland, auch migrantische und geflüchtete Kinder haben ein Recht auf ein sicheres und gesundes Aufwachsen, Bildung, Gleichbehandlung, Wahrung der Identität und Schutz vor Gewalt.
3. Die Verbindung von Bildung und Familie und Bildung
FamilieBildung und Familie sind untrennbar miteinander verbunden: Eltern und Erziehungsberechtigte sind die ersten und wichtigsten Bildungsbegleiter*innen der Kinder. Ein stabiles Familiensystem ist auch eine Voraussetzung für Bildungserfolge. Gleichzeitig sind Familien der zentrale Ort für die Weitergabe von prägenden Werten, Sprachen und kulturellen Identitäten. Politik, Gesellschaft und Bildungsinstitutionen tragen gemeinsam die Verantwortung für chancengerechte Bildung und familienfreundliche Strukturen.