Wir freuen uns, dass das Papier gerade jetzt erschienen ist: Derzeit wird viel über unsere Themen gestritten. Eine überwunden geglaubte Wahrnehmung von Migration als „Mutter aller Probleme“ ist wieder auf dem Vormarsch. In der Bildung werden die Stimmen lauter, die wenig von Chancengleichheit und dem Ausgleich von Nachteilen und viel von den Eltern als Ursache der Probleme des Bildungssystems sprechen.
Nach der Europawahl, den daraus folgenden Analysen und den vielen Fragen nach dem "Warum?" - u.a. warum so viele junge Menschen die AfD wählen - erwarten wir weitere Debatten über die Bildungssysteme in Deutschland und deren Versäumnisse. Vielleicht münden diese Debatten dieses Mal tatsächlich in einen konkreten Aktionsplan, in dessen Umsetzung wir als migrantische Elternvereine und -dachverbände einbezogen werden? Angepasste Bildungsinhalte und -formate, die Umformung der Bildungssysteme in lernende Systeme und das Ernstnehmen der Beteiligung junger Menschen in gesellschaftliche Prozesse sind dringend nötig. Die Notwendigkeit von Veränderung in der Bildung steht außer Frage, aber die konkrete Umsetzung will einfach nicht gelingen - wer geht den ersten Schritt?
Im Herbst stehen Landtagswahlen in mehreren ostdeutschen Bundesländern an. Darüber hinaus sind große Teile der Zivilgesellschaft in Aufruhr, da massive Mittelkürzungen im nächsten Bundeshaushalt erwartet werden.
An der Schnittstelle von Migration, Familie und Bildung positioniert, werden wir dennoch zunehmend einbezogen und nach unserer Expertise gefragt. Die Bedarfe unserer Mitglieder sind interessant für Wissenschaftler*innen, Politik und Verwaltung. Mit dem Papier hoffen wir, unsere Haltungen und Forderungen für alle unsere Arbeitsbereiche stärker in aktuelle Diskurse einbringen zu können.
Hier gelangt ihr zum Positionspapier. |