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Jahresempfang und Fachtagung "Bildung, Pandemie und Rassismus"

Jahresempfang am 31.05.2022

Einen Tag vor der Fachtagung, am 31.05.2022, laden wir Sie herzlich zum bbt Jahresempfang ins Dharma Mati, dem Stadtzentrum von Rigpa e.V. in Berlin-Charlottenburg ein.

Nach den Grußworten des bbt Vorstands, des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und von Heike Schmitt-Schmelz, der Stellvertretenden Bezirksbürgermeisterin und Bezirksstadträtin für Bildung, Sport, Liegenschaften und IT Charlottenburg-Wilmersdorf möchten wir beim Empfang mit Büffet und musikalischer Untermalung in lockerer Atmosphäre miteinander ins Gespräch kommen.

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Fachtagung "Bildung, Pandemie und Rassismus" am 01.06.2022

Viele Schüler*innen, aber auch Lehrkräfte mit Einwanderungsgeschichte erleben im Kontext von Bildungseinrichtungen Rassismus, der zu einem großen Teil institutionell verankert ist. Veränderungen von Strukturen sind langwierig und schwierig, das Sprechen darüber gestaltet sich nicht leicht und ist trotz positiver Entwicklungen immer noch stark tabuisiert.

Wie kann künftig eine bessere Zusammenarbeit von Schule, Elternvereinen und Migrantenorganisationen gelingen? Welche Möglichkeiten klassischer und innovativer Formen der Elternbeteiligung gibt es und welche Perspektiven zur Verbesserung sind möglich? Wie kann die Vision einer Schule ohne Rassismus mit Leben gefüllt werden?

Nach 2-jähriger Corona-Pause fand dazu am 01.06.2022 die Fachtagung „Bildung, Pandemie und
Rassismus“ im Refugio in Berlin statt. Die Tagung richtete sich an Interessierte aus Politik,
Vertreter*innen aus Landes- und Bundeselternvertretungen, Verbänden und
Migrant*innenselbstorganisationen.


Nach einer kurzen Vorstellung des Ablaufes durch die Moderatorin Mika Kaiyama wurde die
Tagung durch die Grußworte von dem bbt Vorstand und
- Thomas Heppener (Unterabteilungsleiter im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen
und Jugend)
- Nadia Rouhani ( Bundesministerium des
Innern und für Heimat) sowie
- Dr. Susanne von Below (Referatsleiterin "Bildung, Arbeitsmarkt, Forschung" im Arbeitsstab der
Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration)
eröffnet.


Anschließend leitete Prof. Dr. Karim Fereidooni mit seinem Vortrag inhaltlich das Tagungsthema
ein und zeigte auf, welchen wichtigen Stellenwert die Auseinandersetzung mit Rassismuskritik am
Lernort Schule spielt und welchen Beitrag Migrant*innenselbstorganisationen leisten können, um
Rassismus in Bildungssettings entgegenzuwirken.


Im Mittelpunkt der darauffolgenden Podiumsdiskussion eröffneten Katja Hintze (Stiftung Bildung),
Dr. Tarek Ali (Vorstandsmitglied/LAMSA e.V.), Anika-Susann May-Leske (Bundeselternrat) und
Aliyeh Yegane (Anlaufstelle ADAS) verschiedene Perspektiven, welchen Einfluss einzelne
Akteur*innen in der Auseinandersetzung mit Diskriminierung und Rassismus in der Gesellschaft
nehmen können und welche politischen und gesellschaftlichen Gelingbedingungen dafür
notwendig sind. Hierbei wurde deutlich, dass es neben finanziellen auch an personellen Mitteln
fehlt und die Bemühungen der Migrant*innenselbstorganisationen und Elternvertretungen mehr
politisches Gehör finden müssen.


Nach einer kleinen Stärkung in der Mittagspause waren alle Teilnehmenden eingeladen, in vier
verschiedenen Arbeitsgruppen Themenfelder wie Rassismus in Schule und das Elternengagement
während und nach Corona kennenzulernen und sich mit anderen auszutauschen. Nach kurzem
fachlichen Input von den Arbeitsgruppenleitungen war dann Zeit für einen intensiven
Erfahrungsaustausch der Teilnehmenden und Festlegung von wesentlichen Forderungen und
Wünschen an die Politik. Im moderieren Abschlussgespräch stellten dann die Arbeitsgruppen ihre Ergebnisse und
Forderungen im Plenum vor.

Der Arbeitsgruppe „Rassismus und Corona im Bildungssystem“ war es wichtig, dass
Bildungsangebote für alle zugänglich gemacht werden und Migrant*innenselbstorganisationen als
Träger von Antirassismusstellen fungieren sollen. Ebenso wurde hervorgehoben, dass
Fortbildungen von pädagogischem Personal zum Umgang mit Rassismus in Schulen ein wichtiger
Punkt sind, außerdem sollen die bestehenden Antirassismus-Projekte auf ihre Qualität und
Effektivität hin untersucht werden.


In der Arbeitsgruppe „Schulalltag und Elternbeteiligung in der Pandemie – wie weiter nach
Corona?“ wurde der Wunsch festgehalten, dass die Erziehungs- und Bildungskooperationen
besser ausgebaut werden und eine Entbürokratisierung der Schulstruktur angestrebt wird. Ebenso
soll die Willkommens- und Begegnungskultur an Schulen gefördert werden.


Die dritte Arbeitsgruppe „Ukrainische Kinder im deutschen Schulsystem: aktueller Stand und
Herausforderungen“ zeigt auf, dass eine richtige Bedarfserhebung für die gute Zusammenarbeit
von Eltern und Pädagog*innen wichtig ist, ebenso soll das Anerkennungsverfahren für
ukrainische Lehrende vereinfacht werden, damit diese schnell und effektiv in den Schulen
eingesetzt werden können. Außerdem soll ein Zusammenarbeit mit den ukrainischen
Communities ausgebaut und Informationen zielgruppengerecht verbreitet werden.


Die letzte Arbeitsgruppe „Modelle guter Elternbegleitung und -information“ legte den Fokus auf
eine bessere Qualifizierung der Migrant*innenvereine, um Eltern besser zu begleiten. Des Weiteren
sollen die Unterstützungsstrukturen an den Schulen nachhaltiger verankert werden und
verlässliche Ansprechpartner*innen zur Verfügung stellen.


Im Anschluss an die Vorstellung waren alle Teilnehmenden eingeladen, mit Klebepunkten die für
sie zentralsten und wichtigsten Forderungen zu markieren. Hierbei zeigte sich, dass neben der
Entbürokratisierung der Schulstruktur auch die Einbeziehung der
Migrant*innenselbstorganisationen in Antirassismusstellen und der Wunsch nach verlässlichen
Ansprechpartner*innen sowie die nachhaltige Verankerung von Unterstützungsangeboten an
Schulen als wichtigste Punkte festgehalten wurden.


Dank den motivierten Teilnehmenden war diese Fachtagung sehr ergebnisreich und es wurden
viele neue Impulse für die Arbeit des bbt gesetzt. Auch die Teilnehmenden, so das Resümee,
freuten sich über einen Austausch untereinander und das knüpften neue Kontakte für eine
erfolgreiche Zusammenarbeit.

 

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