Menü lädt...
Ziel des vom BMFSFJ geförderten Projektes ist es, Barrieren für Familien mit Einwanderungsgeschichte bei der Inanspruchnahme von Familienleistungen zu erkennen und abzubauen.
Der Neunte Familienbericht stellt fest, dass "nach wie vor […] beharrliche soziale Ungleichheiten der Lebensbedingungen von Familien und mit ihnen ungleiche Bedingungen des Aufwachsens von Kindern [bestehen], die dem Anspruch der Chancengerechtigkeit widersprechen." (BMFSFJ 2021, S. 8) Staatliche Unterstützungsangebote in Form von Betreuungs- und Beratungsangeboten sowie in Form von finanziellen Hilfen – den Familienleistungen – sollen hier ansetzen, um dem entgegenzuwirken und Familien zu entlasten.
Auch wenn Familien mit Einwanderungsgeschichte die finanziellen Hilfen in ähnlichem Maße in Anspruch nehmen wie Familien ohne Einwanderungsgeschichte, werden insbesondere Kinderbetreuungsangebote bislang deutlich seltener genutzt. Dies entspricht auch den gesammelten Erfahrungen der Mitgliedsorganisationen des Bundeselternnetzwerks der Migrantenorganisationen für Bildung & Teilhabe (bbt): vielen Eltern fehlen Informationen und es bestehen Zugangsbarrieren, damit sie familienbezogene Leistungen, die ihnen zustehen, in Anspruch zu nehmen.
An diesem Punkt setzte das Projekt "Familien gut informiert" an.
Die Projektmitarbeiterinnen führten zahlreiche telefonische Orientierungsberatungen für Geflüchtete durch, die im Projektkonzept gar nicht vorgesehen sind, sich aber als sinnvoll erwiesen haben. Es wurden Materialien und Informationen zum aktuellen Stand gesammelt und auf ein Infoblatt gebracht. Das Team hat daran gearbeitet, Workshops an die aktuellen Bedürfnisse der Multiplikatorinnen und Geflüchteten anzupassen und Kontakt mit Migrantenorganisationen und Aktivisten herzustellen. Durch die Kommunikation in unterschiedlichen Sozialen Netzwerken konnten Menschen erfolgreich aus den Städten: Viersen, Saarbrücken, Witten, Ulm, Stuttgart, Soest, Mengen, Drensteinfurt, Braunschweig, Köln, Wuppertal, Radolfzell, Gießen, Böblingen, Zweibrücken und Recklinghausen in den jeweiligen MOs erreicht werden. Es entwickelte sich schnell eine hohe Nachfrage bestimmte Veranstaltungen zu wiederholen.
Podcasts zum Thema Familienleistungen wurden entwickelt und können in den Sprachen arabisch, ukrainisch, russisch und türkisch aufm dem bbt YouTube-Kanal angeschaut werden.
Die beteiligten Organisationen wünschen sich eine dauerhafte Anlauf- und Qualifizierungsstelle beim bbt zu den Themen Familienleistungen und weiteren Angeboten für Familien, Familienbildung und Erst- sowie Verweisberatungsqualifizierung durch das bbt für Migrantenorganisationen sowie das Bereitstellen von Infos und die Weitergabe neuer Gesetze, neuer Bestimmungen und Veränderungen im Familienbereich durch das bbt.
Im Projekt werden zwischen Juli 2021 und Oktober 2022 Interviews mit Expert*innen, Workshops mit bbt-Mitgliedsorganisationen und Netzwerkpartner*innen sowie Recherchen zu bereits existierenden Materialien und Projekten über Familienleistungen durchgeführt.
Als Ergebnis werden Empfehlungen zur Gestaltung von Informationsmaterialien über Familienleistungen und deren besseren Verbreitung formuliert, u.a. durch die Entwicklung einer mehrsprachigen Broschüre zu Familienleistungen, die innerhalb und außerhalb des bbt verbreitet wird, sowie eine Handreichung für die Erstellung und Verbreitung von Informationen über Familienleistungen für Familien mit Einwanderungsgeschichte.
Projektleiterin: Anja Treichel: anja.treichel@bundeselternnetzwerk.de
Laufzeit: 15.05.2021-31.10.2022